Warum sind Emotionen wichtige Erfolgsfaktoren?
Egal ob Freude oder Scham, Emotionen bestimmen, ob und wie der Mensch seine Talente und Potenziale ausleben kann oder nicht. Im limbischen System unseres Gehirns werden Emotionen organisiert. Die Festplatte, unser Großhirn, speichert die erlernten kognitiven und körperlichen Fähigkeiten ab. Sämtliche Sinneseindrücke, werden immer zuerst vom limbischen System emotional bewertet und sagt dem Mandelkernen Bescheid, ob dies als bedrohlich angesehen werden muss oder es für wichtig hält.
Beispiel: Hat ein Kind Probleme mit dem Fach Mathematik, kann der Anblick eines Rechenturms oder das karierte Heft ein ,,limbisches Erschrecken" auslösen. dh. in diesem Fall - kurz und bündig - das Fach Mathe wird zum ungewollten Schreckgespenst.
Gehirnforscher Manfred Spitzer:
Die Art der Emotionen wirkt sich massiv auf das Lernen aus. Mit Angst lernt man sehr schnell. Das Problem ist nur: Lerne ich mit Angst, dann kommt beim Abrufen des Wissens immer auch die Angst mit hervor. Und Angst hemmt die Kreativität. Kreativität brauchen wir aber, um unser Wissen einzusetzen, etwa um Probleme zu lösen. Angst hat deshalb im Unterricht nichts zu suchen ". (Schule und Wir, 2016/01)
Viele Eltern & Erwachsene sind der Meinung: Lernen könne nicht immer nur Spaß machen, denn das Lernen ist schließlich mit Arbeit und Mühe verbunden.
Gehirnforscher Manfred Spitzer:
Kein Mensch setzt sich zur Selbstkasteiung hin und lernt. Das heißt aber natürlich nicht, dass Lernen in jedem einzelnen Moment Spaß machen muss. Es geht darum, ein Ziel zu haben und durchzuhalten, bis ich es erreiche. Hier kommt dann wieder der Spaß ins Spiel. Habe ich nämlich mein Ziel erreicht, freue ich mich und bin stolz. Das Ziel vor Augen und die Vorfreude darauf helfen mir dabei, meine Willenskraft auszubilden. So lernt man in ganz kleinen Schritten: Ich habe mir etwas vorgenommen und kann es auch erreichen. Genau wie das Laufen lernen: hinfallen, aufstehen, hinfallen, aufstehen ... Der einzelne Sturz macht keinen Spaß. Aber der Vorgang des Lernens insgesamt schon! Und vor allem lernt das Kind dann Durchhalten. (Schule und Wir, 2016/01)